Magische Gemmen - kleine, kraftgeladene Edel- und Schmucksteine mit eingeschnittenen Bildern und Inschriften - dienten in der Antike als Amulette, die man als Medaillon,Ringsteine oder in Täschchen eingenäht am Körper trug. Aus dem römischen Ägypten (Alexandria) stammend waren sie besonders im 2. und 3. Jh.n.Chr. weit verbrei-tet. Die Amulett-Gemmen korrespondieren inhaltlich mit magischen Texten und antiken Zauberbüchern (Magische Papyri) und sollten vor-rangig in den Bereichen Jenseitsglaube, magisch-medizinische Heilmittel und Liebeszauber wirken. Von der Antike über Mittelalter und Renaissance übten diese Amulette stets und bis heute ihre Faszination auf Betrachter,Sammler und Benutzer aus und wecken als aussagekräftige Dokumente zu Glauben und Aberglaube immer mehr auch das Interesse der Wissenschaft.

Nach über 200 Jahren wird mit diesem Katalog nun die weltweit größte Sammlung magischer Gemmen in ihrer Gesamtheit publiziert und der Forschung technisch adäquat aufbereitet zugänglich gemacht.

Der Katalog umfaßt 649 Einträge, wobei jedes der meist auf der Vorder- und Rückseite gravierten Stücke im Tafelteil photographisch erfaßt sowie im Textteil durch eine Zeichnung wiedergegeben ist. Im Text sind Steinvarität, Maße, Form, Erhaltungszustand, Herkunft und Datierung berücksichtigt. Bilder und Inschriften sind ausführlich beschrieben, in Bezug zu den magischen Papyri bzw. dem antiken Zauberwesen wissenschaftlich kommentiert und mit Bibliographie sowie zahlreichen Vergleichsstücken versehen.

Rez.: Richard Gordon, Magical amulets in the British Museum, Journal of Roman Archaeology 15, 2002, 666-670.

Die Magischen Gemmen im Britischen Museum, I.II
(Hrsg. P. - H. Zazoff, British Museum Press, London 2001).
ISBN 0 7141 2802 3
297x210 mm, 400 Seiten, 2 Bände, 8 Farbtafeln, 95 SW-Tafeln
195 £

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